Für zehn Prozent der Menschen ist sie unentbehrlich, für 40 Prozent notwendig und für 100 Prozent komfortabel. Die Rede ist von: Barrierefreiheit. Die Begriffe „barrierefrei“ und „Barrierefreiheit“ begegnen Ihnen in allen Bereichen der Themenwelt Inklusion. Denn Barrierefreiheit ist ein Querschnittsthema. Es geht alle Menschen etwas an und berührt jeden Lebensbereich. Das gilt auch für die Arbeitsbereiche und Aktivitäten von Freiwilligenagenturen. Inklusiver zu werden bedeutet immer auch Barrieren zu erkennen und Lösungen dafür zu finden, die für möglichst viele Menschen funktionieren. Grund genug für uns, dem Thema eine eigene Rubrik zu widmen. Die Materialien auf dieser Seite führen Sie an die Bedeutung der Barrierefreiheit für Inklusion und Ihre Arbeit als Freiwilligenagentur heran.
Barrierefreiheit verstehen
„Der Begriff Barrierefreiheit wird in Deutschland nicht einheitlich verwendet. Nach dem Behindertengleichstellungsgesetz (BGG) spricht man von Barrierefreiheit, wenn Menschen mit und ohne Behinderung eine von Menschen gestaltete Umwelt gleichermaßen nutzen können. In diesem Sinne bedeutet Barrierefreiheit eine allgemeine Gestaltung für einen unbestimmten Personenkreis.
Da es nur um Gestaltungen geht, die der Mensch vornimmt, bezieht sich Barrierefreiheit zum Beispiel nicht auf die Natur, die bewusst unberührt bleiben soll. Von Barrierefreiheit spricht man zum Teil auch dann, wenn man individuelle Barrieren abbauen möchte und diese auf eine bestimmte Person bezogen sind – also auf bekannte Nutzerinnen und Nutzer. Auch den Abbau von Vorurteilen zählt man teilweise zum Begriff Barrierefreiheit.“ Quelle: Glossar der Bundesfachstelle Barrierefreiheit
Antworten auf die Fragen, was Barrierefreiheit bedeutet, warum sie für uns alle wichtig ist und welche Rolle sie in verschiedenen Lebensbereichen für das Ziel der Inklusion spielt, hat die Aktion Mensch in Kooperation mit Verbänden der Behindertenhilfe und –selbsthilfe erarbeitet. Die Broschüre mit den zentralen Aussagen können Sie hier in Alltagssprache und in Leichter Sprache herunterladen:
- Jede Barriere ist eine zu viel (Alltagssprache)
- Eine Welt ohne Hindernisse ist für alle Menschen gut (Leichte Sprache)
Barrieren erkennen
Freiwilligenagenturen möchten allen Menschen den barrierefreien Zugang zu freiwilligem Engagement ermöglichen. Dazu ist es hilfreich, zunächst den Blick nach innen zu richten und die Gegebenheiten in der eigenen Freiwilligenagentur zu überprüfen: Wie ist es um die Barrierefreiheit in unseren Räumlichkeiten bestellt? Sind wir gut zu erreichen? Und sind wir auf unterschiedliche Bedürfnisse bei der Engagementberatung eingestellt? Mit dem Barrieren-Check für Freiwilligenagenturen hat die bagfa im Rahmen des Inklusionsprojekts ein Instrument erarbeitet mit dem Sie sich ein erstes Bild vom Ist-Zustand im Hinblick auf Barrierefreiheit in Ihrer Agentur machen können.
Detaillierte Checklisten für konkrete Aufgabenbereiche wie z.B. der barrierefreien Veranstaltungsplanung finden Sie im Bereich „Öffentlichkeitsarbeit“ der Themenwelt Inklusion.
Barrieren abbauen
Barriere erkannt, Barriere gebannt? So einfach ist es leider nicht. Allerdings gibt es mittlerweile viele Praxishilfen, die Lösungen für den Abbau von Barrieren vorhalten. Sie zeigen auch auf wie Sie in der Konzeption und Umsetzung von Veranstaltungen, Ihrer (digitalen) Öffentlichkeitsarbeit usw. Barrierefreiheit bedenken und planen können. Einige davon stellen wir in den anderen Bereichen der Themenwelt näher vor. Auf diesen Seiten finden Sie allerdings ein breites und gut sortiertes Angebot an Praxishilfen an einem Fleck: