Publikationen der bagfa zu Inklusion

bagfa-Handreichung: Obacht oder einfach machen? Rechtsfragen im inklusiven Engagement (August 2019)

Unsicherheiten gehören neben Vorurteilen zu den größten Hürden auf dem Weg in ein selbstverständliches und gleichberechtigtes Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderungen – das gilt für bürgerschaftliches Engagement ebenso wie für andere Zusammenhänge, in denen Menschen miteinander agieren. Während in der persönlichen Begegnung und der gemeinsamen Aktivität schnell Vertrauen aufgebaut werden kann, werden Fragestellungen von Verhaltenssicherheit bei der systematischen, inklusiven Öffnung von Strukturen, Angeboten und Beziehungen relevanter, vor allem wenn sie juristische Punkte wie die mögliche Einhaltung von Rechten und Pflichten betreffen. Denn: Fehler zu machen ist für die meisten Menschen und Organisationen eine unangenehme Vorstellung. Erst recht, wenn vermeintliche juristische Konsequenzen befürchtet werden. Hier setzt die Bundesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen (bagfa) e.V. mit ihrer Handreichung „Rechtsfragen im inklusiven Engagement“ an.

Im Verlauf unseres Projekts sind uns einige Fragen und Schilderungen von Alltagssituationen begegnet, die Freiwilligenagenturen und Einsatzstellen in Bezug auf ihre eigene Verantwortung sowie die Rechte von Freiwilligen mit Behinderungen bewegt haben. Dabei ist uns bewusst: In diesen Fragen und Situationsbeschreibungen finden sich Vorannahmen und Vorurteile; gerade gegenüber Menschen mit Lernschwierigkeiten und psychischen Erkrankungen. Und denen möchten wir mit dieser Handreichung begegnen, Unsicherheiten und Vorbehalte abbauen, in dem wir die rechtlichen Grundlagen darlegen. Unser Ziel ist dabei, bestehende Informationslücken zu füllen und damit die Handlungssicherheit im inklusiven Engagement für allen Beteiligten zu verbessern.

Die Handreichung der bagfa als PDF-Datei: Obacht oder einfach machen Rechtsfragen im inklusiven Engagement

bagfa-Handreichung: Wheelmap-Aktionen in Freiwilligenagenturen planen. Eine Handreichung für den Einstieg (Mai 2018)

Die online-Karte „Wheelmap“ macht es möglich, rund um den Globus rollstuhlgerechte Orte zu suchen und zu finden. Dabei basiert Sie auf dem Engagement und der Weisheit der Vielen: Jede:r kann sich daran beteiligen und Informationen zur Barrierefreiheit von Orten in die Karte eintragen. Das hat für viele einen Nutzen: Menschen mit und ohne Behinderungen, Senioren, Kinder, Eltern und Menschen, die vorübergehend in ihrer Mobilität eingeschränkt sind – die frei zugänglichen Informationen über Zugangsbarrieren an öffentlichen Orten machen den Alltag besser planbar.

Auch Freiwilligenagenturen haben sich bereits zusammen mit Engagierten auf den Weg gemacht, die Orte des öffentlichen Lebens in ihren Städten und Gemeinden auf wheelmap.org sichtbar zu machen, z.B. im Rahmen von Aktionstagen oder in regelmäßigen Gruppen-Aktionen. Ihre Erfahrungen zeigen: Wheelmap-Aktionen eröffnen neue Möglichkeiten, ein inklusives  Gemeinwesen ohne Barrieren mit zu gestalten.

Mit dieser Handreichung möchten wir Mitarbeiter:innen und Engagierten in Freiwilligenagenturen eine Anregungen für die Planung eigener Wheelmap-Aktionen an die Hand geben. Sie ist in Kooperation mit dem Sozialhelden e.V., der die Wheelmap 2012 gestartet hat. Freiwilligenagenturen mit Wheelmapping-Erfahrung haben uns dabei beraten und von ihnen verwendete Materialien zur Verfügung gestellt, die zur Anschaulichkeit dieser Handreichung beitragen.

Die Handreichung ist in zwei Kapitel gegliedert. Im ersten Kapitel finden Interessierte ohne Vorkenntnisse eine kompakte Einführung und leicht verständliche Anleitung für ihre ersten Erfahrungen mit der Wheelmap. Im zweiten Kapitel finden haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter:innen aus Freiwilligenagenturen Vorschläge und Hinweise für die Planung und Vorbereitung von Aktionen mit Engagierten vor Ort.

Die Handreichung der bagfa als PDF-Datei: Wheelmap-Aktionen in Freiwilligenagenturen planen. Eine Handreichung für den Einstieg

bagfa-Leitfaden: Teilhabe möglich machen. Freiwilligenagenturen und Inklusion (Februar 2017)

Ein umfangreiches Nachschlagewerk für die tägliche Arbeit der Freiwilligenagenturen mit vielen Praxisbeispielen ist mit dem Leitfaden „Teilhabe ermöglichen. Freiwilligenagenturen und Inklusion.“ im Februar 2017 zur „Projekthalbzeit“ erschienen. Wir wollen Ihnen mit diesem Leitfaden Lust auf Inklusion machen, Lust auf den Umgang mit Verschiedenheit.Wir wollen auch zeigen, dass dies nicht immer gleich tausende von Euro kosten oder auf einen Schlag sich alles verändern muss. Was wir aber auch zeigen möchten: die intensive Beschäftigung mit der eigenen Freiwilligenagentur im Hinblick auf Inklusion kann die gesamten Arbeitsabläufe für alle verbessern.

Die Kapitel des Leitfadens sind in sich abgeschlossen und können unabhängig voneinander gelesen werden – je nachdem, welche Veränderungsdimension Sie mit Ihrer Freiwilligenagentur als erstes angehen möchten.

Da Inklusion aber kein Projekt mit einem Anfang und mit einem Ende ist, sondern Auswirkungen auf alle Arbeitsbereiche des Alltags einer Freiwilligenagentur hat, wollen wir Ihnen unsere Ideen dazu nicht vorenthalten und die unterschiedlichen Schwerpunkte der Arbeit von Freiwilligenagenturen abbilden. Die einzelnen Kapitel spiegeln den Aufbau der Schulungen im bagfa-Inklusionsprojekt „Sensibilisieren, Qualifizieren und Begleiten – Freiwilligenagenturen als inklusive Anlauf- und Netzwerkstellen für Engagement weiterentwickeln“ wider und bilden jeweils ein zentrales Aufgabenfeld von Freiwilligenagenturen ab. Nutzen Sie diesen Leitfaden als Ihren persönlichen „Inklusionsbaukasten“, der die Realitäten und Veränderungsdimensionen in Ihrer Arbeit abbildet.

Der Leitfaden der bagfa als PDF-Datei: Teilhabe möglich machen. Freiwilligenagenturen und Inklusion.

bagfa-Analyse: Lust auf Verschiedenheit – Inklusionsprozesse gestalten (April 2016)

„Das freiwillige Engagement tut der Inklusion gut, kann es doch gelingende inklusive Prozesse dokumentieren und so auch eine gewisse Leichtigkeit in die oft verkopfte, problembeladene Debatte bringen“ – so heißt es in der bagfa-Analyse. Sie basiert auf einer Umfrage unter den Freiwilligenagenturen an der der sich  92 Freiwilligenagenturen beteiligt haben.

Im Rahmen der Analyse beschreibt die bagfa in Zusammenarbeit mit Frau Prof. Dr. Martina Wegner mögliche Rollen von Freiwilligenagenturen in kommunalen Inklusionsprozessen und stellt Thesen zur Bedeutung des bürgerschaftlichen Engagements für Inklusion generell heraus.

Die Analyse der bagfa als PDF-Datei: Lust auf Verschiedenheit

bagfa-Analyse: Lust auf Verschiedenheit international – freiwilliges Engagement und Inklusion (Dezember 2016)

„Lust auf Verschiedenheit international – Freiwilliges Engagement und Inklusion“ – die gemeinsam mit dem Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (BBE) verfasste bagfa-Analyse beschreibt inklusive Ansätze aus aller Welt und ihrem Nutzen für die Debatte um Inklusion in Deutschland.
Ein zentrales Ergebnis der Analyse: Inklusion im Engagement hat dort am meisten Fortschritte erzielt, wo staatlicherseits gesetzliche Rahmenbedingungen und gezielte Förderanreize geschaffen wurden und Inklusion eher als Lebensgefühl mit einem umfassenden gesellschaftlichen Gewinn und nicht als mühevolle Anstrengung betrachtet wird.

Die Analyse der bagfa als PDF-Datei: Lust auf Verschiedenheit international

Freiwilliges Engagement ist selbstbestimmte Teilhabe: Positionspapier der bagfa zum Bundesteilhabegesetz (Dezember 2016)

Inklusion muss aus Sicht der bagfa sowohl formell als Strategie „von oben“ gesetzt als auch durch viele konkrete Schritte, bei denen sich Menschen mit und ohne Behinderung begegnen und kennenlernen können „von unten“ aus der Praxis gestaltet werden. Nur so kann sie als gesamtgesellschaftliche Chance begriffen und gelebt werden.

Die Stellungnahme der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen (bagfa) e.V. zum Bundesteilhabegesetz (BTHG) kritisiert, dass es nicht gelungen ist, Finanzierung von Unterstützung im Engagement von Menschen mit Behinderungen so zu regeln, dass eine wirklich selbstbestimmte Teilhabe möglich ist. Zwar wird die grundsätzliche Bedeutung von Engagement für gesellschaftliche Teilhabe beschrieben, die für die Ausübung eventuell notwendige Assistenz aber in den Bereich der Unterstützung durch Freunde, Nachbarn und Familie gerückt. Menschen mit Behinderungen, die sich auf der einen Seite selbstbestimmt in die Gesellschaft einbringen möchten, werden auf der anderen Seite wieder zu Bittstellern gemacht.

Freiwilliges Engagement bedeutet Praxis, Lust auf das Neue und Unbekannte und damit die Chance auf nachhaltig wirkende Einsichten und Netzwerke. Bei der Regelung der Unterstützung von freiwilligem Engagement von Menschen mit Behinderungen im Bundesteilhabegesetz ist es leider nicht gelungen, diese Möglichkeitsräume zu öffnen: Strategie „von oben“ verhindert hier fruchtbare Praxis „von unten“.

Das Positionspapier der bagfa als PDF-Datei: Freiwilliges Engagement ist selbstbestimmte Teilhabe