Ressourcen

Foto: Tim Mossholder via Unsplash

Freiwilligenagenturen, die sich überlegen, ob sie in das Thema „Unternehmenskooperationen“ umfangreicher und dauerhaft einsteigen wollen, kommen nicht umhin, sich Gedanken dazu zu machen welche fachlichen, personellen und finanziellen Ressourcen ihnen dafür zur Verfügung stehen.

Kompetenzen 

Da in der Zusammenarbeit mit Unternehmen Akteure aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Sektoren zusammentreffen, die unterschiedlichen Logiken folgen und vielleicht eine „andere Sprache“ sprechen, gibt es einen Bedarf an Verständigung. Hilfreich kann es sein, wenn es im Team der Freiwilligenagentur Menschen gibt, die Erfahrungen aus der Non-Profit- bzw. der Profit-Welt mitbringen. 

Das müssen nicht zwangsläufig ausschließlich hauptamtliche Mitarbeiter:innen sein: zum Team „Türen öffnen“ im Zentrum Aktiver Bürger in Nürnberg gehören von Anfang an Freiwillige, die selbst in der Wirtschaft tätig sind  oder als ehemalige Führungskräfte umfangreiche Erfahrungen mitbringen. Mehr dazu hier. Auch bei tatkräftig in Hamburg wird die Arbeit maßgeblich von ehrenamtlichen Projektbegleiter:innen getragen, die sie für die Begleitung der Volunteeringeinsätze ausbilden.

Impulsworkshop “Neue Verbindungen schaffen – Unternehmenskooperationen vor Ort initiieren” 

Die bagfa bietet in Kooperation mit UPJ, dem bundesweiten Netzwerk für Corporate Citizenship und Corporate Social Responsibility nach Bedarf Workshops an, die praktische Erfahrungen vermitteln, wie sich Unternehmenskooperationen in einer Region initiieren lassen, wie man dafür Interessierte und Kooperationspartner:innen gewinnt und was man an Wissen für einen erfolgreichen Start benötigt. In weiteren Workshop-Formaten werden vertiefende Themen in den Einstieg als Mittlerorganisation behandelt.

Genauere Informationen zu den Workshops von UPJ:

Hospitationen: vom Wissen der Anderen lernen 

Mit ihrem Hospitationsprogramm bietet die bagfa Freiwilligenagenturen die Möglichkeit gegenseitiger (oder auch einseitiger) Besuche, um in das „Leben der Anderen“ reinzuschnuppern. Es bietet die Möglichkeit eines besonders intensiven Austauschs und kann auch dazu genutzt werden, einen Einblick in das Arbeitsfeld Unternehmenskooperation bei einer Freiwilligenagentur zu nehmen, die schon länger in diesem Feld aktiv ist.  

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Netzwerke/Kooperationspartner

Wenn Freiwilligenagenturen in Themen einsteigen, die mit neuen, anderen Akteuren zu tun haben, macht es Sinn sich mit der Frage zu beschäftigen: Wer ist in dem Feld noch aktiv? Beim Thema Unternehmensengagement könnten dies auf der lokalen/regionalen Ebene z.B. die IHK oder die Wirtschaftsförderung sein, die Wirtschaftsjunioren oder Hochschulen mit entsprechenden Studiengängen etc. Sie kommen ggf. als operative oder strategische Kooperationspartner:innen in Frage und könnten so Zugänge zu Unternehmen herstellen. Je nach inhaltlichem Angebot der Freiwilligenagenturen könnte es aber auch „Mitbewerber:innen“ geben: andere engagementfördernde Akteure wie Bürgerstiftungen oder im gewerblichen Bereich z.B. Eventagenturen (bei der Organisation von Teameinsätzen für Unternehmen) oder selbständige Berater:innen im Kontext von Personalentwicklungsthemen. 

Für den fachlichen Austausch von Freiwilligenagenturen und anderen Organisationen, die sich als Mittler zwischen Unternehmen und gemeinnützigen Organisationen verstehen, bietet UPJ mit seinem Mittlernetzwerk eine bundesweite Plattform zum Austausch und zur Qualitätsentwicklung und für gemeinsame Projekte. Dort gibt es ein umfangreiches Angebot an Materialien sowie eigenen Veranstaltungen wie eine Jahrestagung und ein Praxisforum, die Gelegenheit zum persönlichen Lernen und Networking bieten. 

Finanzierung 

Jede Freiwilligenagentur, die in das Thema Unternehmensengagement einsteigen will, muss sich Gedanken über die Finanzierung für dieses Arbeitsfeld machen. Die komfortabelste Situation ergibt sich sicherlich, wenn diese im Rahmen einer institutionellen Förderung und bei ausreichenden personellen Ressourcen gegeben ist. Das wird aber bei den wenigsten Agenturen der Fall sein. Möglicherweise lassen sich projektbezogene Mittel über Kommunen oder Bundesländer akquirieren – evtl. mit Bezug auf vorhandene (oder in der Entstehung befindliche) Engagementstrategien wie in NRW und daraus resultierende Ausschreibungen.

Für einzelne inhaltliche Angebote haben Freiwilligenagenturen auch Mittel zum Beispiel aus Bund-Länder-Programmen zur Städtebauförderung „Sozialer Zusammenhalt“, dem Bundesprogramm „Demokratie Leben!“ oder dem EU-Programm „Leader“ akquirieren können. 

Jenseits der öffentlichen Förderung macht es Sinn, auch über ein Geschäftsmodell nachzudenken, bei dem die Unternehmen für die Teilnahme – teilnehmendenbezogen oder pauschal – einen finanziellen Beitrag leisten. Einzelne Freiwilligenagenturen kommunizieren bei standardisierten Angeboten ihre Preise über ihre Homepage, andere kommunizieren, dass eine finanzielle Beteiligung notwendig ist, die aber erst nach ausführlicher Beratung und genauer Klärung der Erwartungen und Leistungen individuell kalkuliert werden kann. 

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