Schutzraum Freiwilligenagentur – geschütztes Engagement?

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Mit dem Projekt „Schutzraum Freiwilligenagentur – geschütztes Engagement?“ nimmt sich die bagfa und die beteiligten Freiwilligenagenturen dem derzeit so wichtigen Thema Schutz und Prävention im Bereich Engagement an. Zwei Ziele stehen im Vordergrund:

  • Engagement und Engagierte schützen
  • Freiwilligenagenturen in ihrem Engagement für Demokratie und Vielfalt stärken.

Die bagfa wirkt damit im Pilotprojekt „Schutz- und Präventionsnetzwerk für das Ehrenamt (SPE)“ der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt (DSEE) mit, gefördert mit Mitteln aus dem Bundesministerium des Innern und für Heimat.

Das Projekt soll für Agenturen und Engagierte, die Schutz konkret bedürfen, Handlungsmöglichkeiten aufzeigen und gleichzeitig für alle eine Grundlage schaffen, sich vorbeugend mit Schutz und Prävention auseinanderzusetzen. Ziel ist es, sich gegenseitig zu (be-)stärken und weiter Räume für Engagement, Demokratie und Vielfalt zu besetzen. Die Ergebnisse sollen für alle Freiwilligenagenturen, ob klein oder groß, im ländlichen oder urbanen Raum, ob Ost oder West, in kommunaler oder freier Trägerschaft ein inhaltliches Angebot und ein konkretes Arbeitstool sein.

Das Projekt wird von Seiten der bagfa in direkter Zusammenarbeit mit der Freiwilligen-Agentur Halle-Saalekreis e.V., dem Centrum für bürgerschaftliches Engagement Mülheim a.d. Ruhr (CBE e.V.) und der Lagfa Brandenburg durchgeführt. Die bagfa möchte so lokale und konkrete Informationen über Erfahrungen und Bedarfe bei Schutz und Prävention sowie Beispiele für lokale Netzwerke sammeln. Die Ergebnisse fließen außerdem in die Arbeit des Bundesprojekts der DSEE ein – zum Wohle aller Engagierten!

Mit Ihren Projektpartnern möchte die DSEE folgende konkrete Hilfestellungen für Engagierte erreichen:

  • Schutzkonzept
    • Was ist ein Schutzkonzept?
    • Wie ist es aufgebaut?
    • Wie wird es erstellt?
  • Präventionsnetzwerk
    • Wie bauen wir es auf?
    • Wie finden wir die richtigen Ansprechpersonen oder -organisationen?
  • Prävention 1×1 – Schritt für Schritt ins Umsetzen kommen:
    • kleine Maßnahmen vor Ort

Mehr Informationen finden sich hier auf der Projektwebsite der DSEE.

Die bagfa gehört zu fünf Dachverbänden aus verschiedenen Bereichen der Engagementförderung und des Ehrenamts, die mit der DSEE für das Projekt bis Ende 2024 zusammenarbeiten.

Hintergrund

Aktuell lassen sich vermehrt gezielte Angriffe auf das Engagement, die Demokratie und auf Menschen, die sich freiwillig engagieren beobachten. In diesem Zusammenhang zeigen sich einerseits Unsicherheiten in der Positionierung und Angst vor den Konsequenzen auf Seiten der Engagierten und der Freiwilligenagenturen. Andererseits werden aber auch wachsendes und kraftvolles Engagement für Vielfalt, Inklusion und Demokratie sowie mutige Schritte zur Positionierung für eine offene Gesellschaft sichtbar. Freiwilligenagenturen erreichen aufgrund ihrer Struktur, durch Kooperationen und durch Vermittlung in Einsatzstellen, einzelne Freiwillige, aber auch potentiell gefährdete Personengruppen (z.B. migrantisch, queer) und sind in potentiell gefährdeten Einsatzthemen tätig (z.B. MSOs, Flüchtlinge).

Was erreicht das Projekt für Freiwilligenagenturen?

Das Projekt „Schutzraum Freiwilligenagentur“ soll in der Breite der Bundesarbeitsgemeinschaft Verständnis und Öffentlichkeit für das Thema „Schutz- und Prävention“ schaffen, Bedarfe ermitteln und gute Ansätze verbreiten.

Dabei stehen folgende Fragen im Vordergrund:

  • Wo besteht bereits konkreten Bedarf an Schutz, für welche Freiwilligengruppen, Einsatzgebiete oder Themen? Welche Kompetenzen sind schon vorhanden?
  • Welche lokalen Kooperationen und Netzwerke haben sich bewährt, woran kann man sich orientieren?
  • Wie kann man Unterstützung für Schutz und Prävention anfragen und aufbauen? Welche lokalen Allianzen kann man eingehen?

Inhalte und Formate

Die Themen werden in verschiedenen lokalen und bundesweiten Arbeitsforen erfasst, geordnet und aufbereitet. Sie dienen als Grundlage einer abschließenden Publikation in Form einer Handreichung, durch die Freiwilligenagenturen Kompetenzen zu Schutz und Prävention bedarfsgerecht aufbauen können. Dabei stehen konkrete Beispiele für Freiwilligenagenturen jeder Größe im Vordergrund.

Über den Projektverlauf bis Ende 2024 werden dazu in den besagten Arbeitsforen bundesweit und in lokalen Informations- und Vernetzungsveranstaltungen Erfahrungen, Bedarfe und Hinweise gesammelt. Sie dienen auch als Grundlage, um erste Netzwerke zu Schutz und Prävention lokal aufzubauen und die Erfahrungen damit übertragbar zu machen. Im November werden an einem Thementag zum Thema „Schutzraum Freiwilligenagentur“ die Ergebnisse vorgestellt und in einen breiteren Rahmen diskutiert. Mit dem Format „55 Minuten mit…“ sollen Themen vertieft werden, etwa zu Rechtsextremismus und lokalen Netzwerken.

Auch in diesem Projekt besteht für Mitarbeitende der Freiwilligenagenturen das Angebot einer Hospitation bei einer Partneragentur. Bei Interesse freut sich das Projektteam SPE über eine Kontaktaufnahme für mehr Informationen.

Weiterführende Veranstaltungen, Dokumentationen und Themenschwerpunkte

  • Überblick: Engagement und Freiwilligenagenturen stärken Demokratie | Infos hier
  • Mit Netzwerken und Kooperationen Engagement und Freiwillige schützen: Dokumentation zum bagfa-Arbeitsforum „Schutzraum Freiwilligenagenturen – geschütztes Engagement?“ vom 04.07.2024 | Infos hier
  • Mitgestaltung vor Ort für eine Demokratie der Zukunft: Dokumentation zum bagfa-Arbeitsforum „Haltung zeigen! Aber wie?“ vom 12.04.2024 | Infos hier
  • Engagement macht Demokratie! Vor der Wahl: Politiker:innen zu Gast in Freiwilligenagenturen | Infos hier

Ansprechpersonen Bundesgeschäftsstelle

Als Projektteam freuen wir uns, wenn ihr bei Interesse oder konkreten Bedarfen und Hinweisen zum Thema Schutz und Prävention mit uns im Kontakt tretet.


Projektpartner: