19.11.2020

Das Engagement & die Krisen: bagfa-Thementag über zivilgesellschaftliche Herausforderungen angesichts komplexer Problemlagen

Foto: Diego PH via Unsplash

Corona, Klimawandel, Integrationsfragen und Populismus: Es sind zahlreiche Erscheinungen, die modernen Demokratien derzeit zusetzen. Was kann das bürgerschaftliche Engagement da ausrichten? Was kann und was soll sein Beitrag sein und was kann es eher nicht leisten? Wie macht es Zivilgesellschaft möglich, selbstwirksam aktiv zu werden und Kräfte zu bündeln? Das versuchte am 5. November ein bagfa-Thementag zu klären. Unter dem Titel „Das Engagement und die Krisen. Freiwilligenagenturen und die Zivilgesellschaft auf der Suche nach einer neuen Solidarität“ steckten über 80 Teilnehmende aus ganz Deutschland die Köpfen zusammen, coronabedingt bei einer digitalen Konferenz.

„So schön hat noch kein virtuelles Treffen begonnen“, bekannte Moderator Alexander Thamm nach einigen Minuten. Dabei hatte Katja Jäger von betterplace lab die Teilnehmenden doch nur eingeladen, sich Klarheit zu verschaffen – indem sie die Augen schließen. Und bewusst aus- und einatmen. Wahlweise bei eingeschalteter Kamera oder ganz für sich. Meditation gemeinsam vor dem Monitor. Stille, Besinnung, Ruhe. Knapp zwei Minuten lang – bis es galt, aufzustehen und in der Zoom-Bilder-Galerie eine La Ola-Welle zu kreieren. Lektion Nummer eins des bagfa-Thementags: Wer Krisen angehen will, mache das achtsam und gut durchbewegt – denn so geht es besser.

Und so zuckte auch niemand zusammen, als Paulina Fröhlich in der Auftakt-Diskussion mit vier Gästen nur wenig später forderte, wir bräuchten mehr Visionen. Nicht aus esoterischer Ausflucht, sondern aus nüchterner Analyse: Im Alltagsmodus, so die die Leiterin des Programmbereichs “Zukunft der Demokratie” vom Progressiven Zentrum e.V., seien wir immer nur dabei, den Status quo zu verteidigen. Ein Holzweg, ist doch der bestehende Rahmen Teil der Probleme, die wir erzeugen. Stattdessen rief sie dazu auf, Zukunftsbilder zu malen, die Mut machen, das zu ändern oder auch aufzugeben, was Krisen antreibt.

Foto: Das Progressive Zentrum e.V.

„Wir haben keine Krise der Demokratie, sondern das Prinzip der Repräsentation funktioniert nicht richtig.“

Paulina Fröhlich, Das Progressive Zentrum e.V.

Auf das Gemeinwesen Deutschlands geschaut, entdeckt Paulina Fröhlich keine Krise der Demokratie, sondern vor allem Unzufriedenheit mit dem Umstand, dass die politische Teilhabe vieler Bevölkerungsgruppen zu kurz komme. Ein Beispiel für den Mangel an Repräsentation: Wie oft sitzt jemand aus der Zivilgesellschaft als Gast in einer Talkshow? Wie eine Studie des Progressiven Zentrums e.V. kürzlich zeigte: Sehr selten.

Das Kind nicht mit dem Bade ausschütten und differenziert über Krisen reden, dafür plädierte auch Prof. Dr. Sabrina Zajak vom Deutschen Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM) bei, indem sie zunächst erinnerte: Politische Konflikte allein machen noch keine Krise. Weil dabei unterschiedliche Positionen und Alternativen erst sichtbar werden, gehörten Konflikte unbedingt zu Demokratie dazu.

„Man darf Menschen nicht zur Krise erklären, wie das im Sommer der Migration passiert ist.“

Prof. Dr. Sabrina Zajak, Deutsches Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung
Foto: DeZIM

Schwierig werde es, wenn Menschengruppen zu einer Krise erklärt werden. Ist doch die Kernbedeutung von Krise ihr zufolge eine Störung, die ein System so erschüttert, dass man gezwungen ist, sich zu entscheiden und neue Wege zu suchen. So gesehen, ist von „Flüchtlingskrise“ zu sprechen für sie sachlich unangemessen und besser stattdessen: „Sommer der Migration“.

Zugleich wies Sabrina Zajak auf etwas Zwiespältiges im Krisen-Begriff hin. Wer etwas als Krise darstelle, könne mobilisieren. Die Größe eines Problems markierend, ist Krise demnach ein „Motivationsframe“. Wobei das allerdings zu denkbar unterschiedlichen Zwecken genutzt werden kann, man denke nur an ein aktuelles Stichwort wie „Coronadiktatur“.

Auch beim Klima erweist sich dieser Aspekt als zweischneidiges Schwert. Schließlich kann hier das Problem schnell so groß erscheinen, dass sich jeder Beitrag eines Einzelnen kaum wirksam ausnimmt. Auf diese Gefahr machte Dr. Lars Grotewold, Leiter Bereich Klimawandel der Stiftung Mercator, aufmerksam, was ihn auch dazu führte zu sagen: In Sachen Klimakrise gelte es nicht zu stark zu kommunizieren, dass alles allein vom klimaneutralen Verhalten des Individuums abhänge. Natürlich entscheidet jede/r Einzelne mit, welche Emissionen er oder sie produziert, aber es braucht unbedingt kollektive Lösungen. Anders sei das zeitlich immer dringendere Problem nicht zu lösen, deshalb solle Engagement auch hier ansetzen.

Foto: Stiftung Mercator

„Der Klimawandel ist kein Umweltproblem, sondern eines, das die ganze Gesellschaft betrifft. Deshalb braucht es auch die Zusammenarbeit aller Akteure.“

Dr. Lars Grotewold, Leiter Bereich Klimawandel Stiftung Mercator

Doch damit der Herausforderung nicht genug. Der Einfluss durch Engagement fühlt sich beim Klima auch geringer an, weil Ursache und Wirkung weit auseinander liegen. Das CO2, das uns heute einheizt, wurde schon vor 50 Jahren produziert. Und wenn wir heute Emissionen vermeiden, profitieren unter Umständen erst Menschen viele Jahre später davon. Da sei es einfacher, gegen etwas zu sein als für Klimaschutz.

Hinzu kommt: Beim Klima von Krise zu sprechen könne suggerieren, es handele sich um ein zeitlich begrenztes Problem – was aber nicht der Fall ist.

Bei der Corona-Krise ist ein Ende eher absehbar. Viel stärker als die anderen behandelten Krisen hat dieses Phänomen die Zivilgesellschaft selbst erschüttert. Die Phineo gAG unterstützt mit einem Hilfsfonds gemeinnützige Akteure, die zwei Schläge zu verkraften hatten, wie ihr Vorstandsvorsitzender Dr. Andreas Rickert darstellte: der Ausfall von Spenden und Einnahmen und dann der Umstand, zunächst von staatlichen Hilfen vergessen worden zu sein.

Insgesamt macht er sich aber wenig Sorgen, die Krisen seien zu bewältigen. Auch weil er sieht, dass mehr und mehr Unternehmen sich verantwortlich einbringen. „Purpose“ werde von immer mehr Firmen groß geschrieben, auch weil Mitarbeitende das einforderten. Nachhaltigkeitsziele seien insofern nicht nur Herausforderungen, sondern auch Chancen für neue Entwicklungen.

„Die Zivilgesellschaft kann viel gestalten und voranbringen. Vor allem, wenn sie sich nicht zu sehr mit negativen Narrativen beschäftigt.“

Dr. Andreas Rickert, Vorstandsvorsitzender Phineo gAG
Foto: Phineo gAG

Und die Zivilgesellschaft sieht er als zentralen Faktor. Allerdings müsse sie darüber hinweg kommen, nur reagierend, ausgleichend oder kurativ zu handeln. Ihre aktive Gestaltungskraft zeichne sie aus, dafür müsse man aber allzu negative Narrative überwinden.

Bei diesem Punkt landete auch schnell die Diskussion. Der Tenor: Nur ja wegkommen von lähmenden Katastrophenszenarien und hinschauen, was sich an positiven Zukunftsbildern entwerfen lässt. Je näher die Vision an der eigenen Lebensrealität ist, desto stärker die Motivation, etwas dafür zu tun.

Als weitere Aufgabe wurde gesehen, die einzelnen Krisenbereiche nicht nebeneinander zu denken, sondern ineinander verschränkt. Ob Corona, Demokratie, Klimaschutz, Migration – alles hängt mehr oder weniger zusammen. Das erfordere auch eine neue Zusammenarbeit der Zivilgesellschaft. Silodenken abbauen, lautete dazu die Forderung, die Verhaftung an das Eigene mal aufgeben und konkret daran arbeiten, wie solche Kooperationen aussehen können.

„Vielen Dank für Ihr Engagement! Wir packen das schon!“

Dr. Lars Grotewold, Leiter Bereich Klimawandel Stiftung Mercator

Zu Beginn wurden die Teilnehmenden gefragt: Bei welcher Krise kann das Engagement am stärksten wirken?

Jede/r hatte nur eine Stimme. Das Ergebnis:

Themenräume

Foto: Chris Montgomery via Unsplash

Nach der Diskussionsrunde ging es für die Teilnehmenden in Themenräume. Vier Krisenerscheinungen wurden dabei vertieft und diskutiert. Hier einige Aussagen und Fragen, die darin aufkamen:

Demokratie und Populismus

Einige Freiwilligenagenturen positionieren sich klar gegen populistische Vereinfachungen und Polarisierungen. Zum Beispiel mit der Organisation oder Beteiligung an ganz unterschiedlichen Veranstaltungen wie „Wir müssen reden“-Formaten, mit Koch-Events als „Tafel mit Themen“ oder einer „Langen Nacht der Demokratie“.

Einige beschäftigt die Frage: Ist Ehrenamt per se unpolitisch etwas Gutes? Wie „politisch neutral“ müssen Freiwilligenagenturen sein? Zumal bei kommunaler Trägerschaft ein Spannungsfeld. Andere, bislang nicht mit dem Problem konfrontiert, wollen dennoch wissen, was sie im Fall der Fälle tun können/müssen.

Viele beraten Vereine zunehmend dazu, wie sie mit Populismus umgehen können. Ein Schlüssel dabei: Diversity als Ansatz für Demokratiestärkung. Wie kann Diversity in Vereinen gestärkt werden, wie können sie sich noch stärker als Lernorte für Demokratie und Diversity verstehen?

Klimawandel

Dieser Themenraum wurde nur von wenigen Teilnehmenden aufgesucht – womöglich eine Bestätigung dessen, was bei der Umfrage angegeben wurde, dass Engagement bei der Klimakrise weniger ausrichten kann.

Vor allem junge Menschen, mobilisiert über „Fridays for Future“, verstehen sich eher als Aktivist/innen denn als Freiwillige, haben einen hohen Grad an Selbstorganisation. Um diese Gruppe zu erreichen, müssen Freiwilligenagenturen proaktiv handeln.

Klimaschutz wird oft als ein „Thema“ benannt, ist aber in allen Feldern relevant und entsprechend zu beachten.

Flucht und Migration

Für viele Freiwillige, die sich im „Sommer der Migration“ einbrachten, ist Engagement inzwischen zur Normalität geworden. Es gibt seither mehr selbstorganisiertes und deutlich kompetentes Engagement. Aktuell hält Corona viele ältere Freiwillige von ihrem Engagement ab. Manche nutzen auch diese Phase, um sich prinzipiell zurückzuziehen.

Akzeptanz von zugewanderten Menschen durch Begegnung schaffen ist immer noch ein gefragtes und sinnvolles Konzept. So lässt sich auch Augenhöhe üben und einhalten. 

Um Menschen mit Migrations-/ Fluchtgeschichte ins Engagement einzubinden, müssen sich Vereine mehr öffnen und dabei begleiten lassen. Freiwilligenagenturen erreichen die Menschen besser, wenn sie Mitarbeitende aus der entsprechenden Community haben, die als Brückenbauer fungieren können.

Corona-Pandemie

Die notwendigen Kontaktbeschränkungen treffen bürgerschaftliches Engagement im Kern: Zusammenkommen, sich austauschen, gemeinschaftlich und öffentlich etwas bewegen ist nicht oder nur eingeschränkt möglich. Zuhause bleiben ist zivilgesellschaftlich eine Zumutung.

Freiwilligenagenturen beschreiben, wie sie sich an die gegebene Lage anpassen und Angebote umstellen. Zu den Herausforderungen gehört: Wie die bestehenden Kontakte zu Freiwilligen aufrechterhalten? Und wie mit Einsatzstellen weiter zusammenarbeiten?

Für Freiwillige wie für Freiwilligenagenturen gilt, die Spielräume, die die Situation lässt, zu nutzen und auf Bedarfe einzugehen. Nicht nur bei Corona-Hilfen etwa für Risikogruppen. Eine wichtige Aufgabe ist, angemessenen Kontakt zu allen Menschen in „geschlossenen Einrichtungen“ wie Heimen zu halten und „aufzupassen“.

Sessions: Digitale Strategien und Ressourcen der Engagementförderung

Eine Dreiviertelstunde lang konnten sich die Teilnehmenden mit Vorgehensweisen und Instrumenten aus der virtuellen Welt vertraut(er) machen und für sich beantworten, wo diese weiterhelfen und wo eher nicht. Einzusehen sind im Folgenden die Präsentationen der Inputgeber/innen.

Engagementförderung.digital – ein Projekt der Freiwilligen-Agentur Halle-Saale e.V. www.engagiert-in-halle.de
Zur Präsentation hier.

youvo.org – Beratung von Freiwilligenagenturen zum digitalen Engagement durch youvo e.V.
Zur Präsentation hier.

jetzt-digital-handeln – eine Initiative, mit der betterplace Lab zivilgesellschaftliche Organisation durch die Corona-Zeit begleitet hat
Zur Präsentation hier.

so-geht-digital.de – ein Digital-Magazin für Neugierige, ein praxissatter Wissensspeicher für Macher/innen und eine Partnerbörse für Praktiker/innen
Zur Präsentation hier.

freiwilligendatenbank.de – das Angebot, das inklusive Engagementvermittlung ermöglich
Zur Präsentation hier.

Multiple Krisen, zivilgesellschaftliche Antworten und bleibende Aufgaben: Eine Keynote von Prof. Dr. Roland Roth zum Schluss

Hier einige Aussagen des Politikwissenschaftlers von der Hochschule Magdeburg-Stendal, der den Schlusspunkt setzen durfte:

Corona, Klima, Integration, Populismus und ihre Beziehung zur Zivilgesellschaft auf einen Blick

  • Man hat es mit „multiplen Krisen“ zu tun. Mit ihren unterschiedlichen Logiken, Dynamiken und Verläufen verstärken sie sich wechselseitig, aber könnten sich auch gegenseitig abfedern.
  • Sozialwissenschaftlich betrachtet, sind Krisen nichts Besonderes, sondern eine normale Bewegungsform der Gesellschaft. Was Krisen heute oft auszeichnet, ist: Sie wirken und entwickeln sich räumlich entgrenzt, während Maßnahmen dagegen noch oft national angelegt sind.
  • Historisch gesehen, bieten Krisen immer Chancen – für den Staat wie die Zivilgesellschaft gleichermaßen. Der Staat kann leichter Programme durchsetzen, siehe derzeit. Aber auch die Zivilgesellschaft kann gestärkt daraus hervorgehen – wenn sie die Chance nutzt.
Foto: privat
  • Die Zivilgesellschaft ist unterschiedlich von den Krisen betroffen und in ihre Lösung einbezogen:
    • Beim Klimawandel gab es früh zivilgesellschaftliche Initiativen, die das Problem auf die Agenda gesetzt haben, siehe etwa Lokale Agenda 21. Inzwischen haben jedoch die Wissenschaften das Agenda Setting übernommen, was zu dem gesellschaftlichen Konsens führt: Der Staat soll es richten.
    • Beim Sommer der Migration lässt sich die Mobilisierungsdynamik von Krisen erkennen: Sowohl das breite Engagement für Geflüchtete wurde in Gang gesetzt als auch eine politische populistische Bewegung dagegen, die dem demokratischen Diskurs zusetzt. 
    • Die Corona-Pandemie hat zwar viele lokale Innovationen hervorgebracht, aber die Zivilgesellschaft vor allem in Quarantäne gesetzt – und zugleich eine neue Staatsgläubigkeit mit sich gebracht. Verglichen mit HIV etwa, ein Virus, bei dessen Bekämpfung die Zivilgesellschaft eine zentrale Rolle gespielt hat, gibt es bei Corona zunächst kaum bürgerschaftliche Selbstorganisation. Gefragt bleibt aber ihre normative Grundierung der Übernahme von Verantwortung.

Einige aktuelle Lektionen der Corona-Pandemie – auch für die Zivilgesellschaft

  • Die Zivilgesellschaft wirkt, als brauche sie Ermutigung. Erscheint sie doch gerade als Bittsteller an die Politik, diese möge Hilfe leisten, und als Akteur, der staatlichen Maßnahmen Folge leistet. Dabei könnte Zivilgesellschaft eine Debatte anzetteln, wie wichtig sie ist. Was fehlt, ist das angemessene Selbstbewusstsein.
  • In den letzten Monaten war zu lernen, wie wichtig öffentliche Formen der Daseinsvorsorge sind, allem voran das Gesundheitswesen. Aber auch die Zivilgesellschaft sollte sich zur kritischen Infrastruktur zählen, über die Blaulichtorganisationen hinaus. Man kann hier nicht alles Spezialist/innen überlassen.
  • Die Zivilgesellschaft muss im Auge haben, wie die Folgen von Corona bestehende soziale Ungleichheiten weiter verschärft – und sich fragen, wie Engagement diese Tendenzen verringern kann.
  • Der Staat hat seine Vorsorge-Aufgaben in Sachen Infektionsschutz nur bedingt erfüllt, obwohl es dazu schon seit über zehn Jahren internationale Verträge gibt.
  • Infektionsschutzgesetze sind in vielerlei Hinsicht wenig mit Demokratie vereinbar. Deshalb muss dieser Bereich mehr nach demokratischen Regeln ausgestaltet werden.
  • Ohne stabiles Internet gibt es keine digitale Teilhabe. Inzwischen ein Grundrecht, sollte die Infrastruktur verbessert werden.
  • Nicht zuletzt hat der anfängliche Mangel u.a. an Schutzausrüstung gezeigt, dass globale Arbeitsteilung auch ein Risiko sein kann. Die Frage ist, wo und wie die Versorgung regional organisiert sein sollte.

Zum Nachlesen dazu von Roland Roth der Aufsatz „Demokratie und Bürgerbeteiligung in Zeiten von COVID-19“,
zum PDF hier.  

Am Ende des Tages

… standen ganz unterschiedliche Eindrücke bei Teilnehmenden, beispielsweise:

  • Eine Leiterin einer Freiwilligenagentur beklagte den „Dauerkrisenmodus“ als bedrückenden Grundton und mahnte mehr Optimismus an.
  • Eine Kollegin widersprach und fand, sie habe, auch wegen des breiten Konsenses in vielen Einschätzungen, eher Ermutigung erlebt.
  • Eine dritte meinte, sie schwanke zwischen Ohnmachtsgefühlen und kraftvollen Visionen, ein Hin und Her, das vielleicht andeutet, wie es weitergeht.
  • Ein vierter mahnte, Engagement nicht nur als Objekt, sondern als Subjekt zu sehen.
  • Und eine fünfte lobte die Atmosphäre, dass man sich nämlich ehrlich und offen austauschen konnte.

Grundsätzlich zeigte sich an diesem Tag, dass es gerade für die Zivilgesellschaft wichtig ist, auf Krisenerscheinungen mit ihren eigenen Visionen zu reagieren und so auch gesellschaftliche Gestaltungsansprüche zu formulieren. Und klar geworden ist dabei auch: Das geht nicht alleine, dazu ist das multiple Wirken der Krisen zu groß, sondern am besten gemeinsam in neuen und alten Allianzen.