23.06.2021

Fünf Freiwilligenagenturen mit dem “Wünsch Dir was”-Preis 2021 ausgezeichnet

Die Dr. Jürgen Rembold Stiftung vergibt insgesamt 10.000€ für digitale Projektansätze von bagfa-Mitgliedern

Screenshot der Preisverleihung via Zoom

Wie können die Erfahrungen im Umgang mit Covid-19 in die zukünftige Arbeit von Freiwilligenagenturen einfließen? Welche digitalen Projekte und Maßnahmen können fortgeführt oder weiterentwickelt werden? Welche digitalen Ideen und Konzepte können zur Stärkung des Engagements realisiert oder etabliert werden? Diese Fragen standen im Mittelpunkt der diesjährigen Ausschreibung zum „Wünsch Dir was“-Preis der Dr. Jürgen Rembold Stiftung zur Förderung des bürgerschaftlichen Engagements, der am 23. Juni 2021 im Rahmen einer digitalen Preisverleihung an insgesamt fünf Freiwilligenagenturen verliehen wurde.

Bereits in den letzten vier Jahren konnte der „Wünsch Dir was“-Preis viele Freiwilligenagenturen dabei unterstützen, Ideen und Projekte niedrigschwellig umzusetzen. Auch in diesem Jahr soll dies wieder möglich gemacht werden – mit dem Fokus auf digitalen Ansätzen und Praktiken, die in den Corona-Zeiten entwickelt und nun verstetigt oder ausgebaut werden sollen. Bereits Anfang Juni wurden alle eingereichten Bewerbungen vom Vorstand der bagfa gesichtet und diskutiert. Daraus resultierte eine Vorauswahl, die an den Stifter weitergegeben wurde, der letztlich die fünf Gewinner-Projekte persönlich auswählte.

Wie Dr. Jürgen Rembold während der Preisverleihung berichtete, ist ihm die Auswahl auch in diesem Jahr nicht leicht gefallen. Beeindruckt sei er von den zahlreichen kreativen Ideen aus Freiwilligenagenturen – trotz Krisenzeiten. Diesen Impulsen soll nicht zuletzt durch die Förderung eine größere Aufmerksamkeit zukommen und so das Engagement stärken. Insgesamt wurde ein Preisgeld von 10.000€ vergeben.

Einige Teilnehmer:innen der digitalen Preisverleihung

Die fünf ausgezeichneten Projekte im Überblick:

ePunkt e.V. – Bürgerkraftwerk und Freiwilligenagentur für Lübeck
Markt der Möglichkeiten – Der digitale Bummel durch die Lübecker Engagementlandschaft (2.500€)

Mit einem digitalen „Markt der Möglichkeiten“ möchte die Freiwilligenagentur Lübeck noch besser über die Vereinslandschaft in der Stadt informieren. Auf einem virtuellen Marktplatz sollen möglichst viele zivilgesellschaftliche Akteure versammelt werden, wie z.B. Organisationen, Initiativen und Vereine. Diese sind zunächst mit einem Bild und einem Slogan sichtbar, bei Klick darauf werden mehr Informationen zur Organisation, in Form von Text und Video, sichtbar. Auch Engagementangebote werden hier direkt verlinkt. Die Förderung wird für die Programmierung des digitalen Marktplatzes benötigt. Perspektivisch kann das Format auch anderen interessierten Freiwilligenagenturen in Deutschland zur Verfügung gestellt werden.

Stiftung Gute-Tat
Ehrenamtsbibliothek meets Ehrenamtsvideothek (2.500€)

Die Stiftung Gute-Tat möchte mithilfe der Förderung zwei ihrer digitalen Angebote miteinander verknüpfen: Die „Ehrenamtsbibliothek“ und die „Ehrenamtsvideothek“. Erstere bietet online Informationen und Materialien rund um soziales und bürgerschaftliches Engagement, mit inzwischen über 1786 Artikeln und Veröffentlichungen. Zweitere ist das passende Pendant mit Fokus auf Filmen und Videos, die die Arbeit von Engagierten präsentieren. Auch hier sind bereits 1.600 Videos vorhanden, die zeigen, wie sich Jung und Alt engagieren können. Beide Plattformen sollen ausgebaut, übersichtlicher und benutzerfreundlicher gestaltet und miteinander verknüpft werden, um sich als zentrale Informationsquelle zu bürgerschaftlichem Engagement im Internet zu etablieren.

Freiwilligenzentrum Krefeld
Ein Tag EhrenMensch (1.700€)

Mit dem Projekt „Ein Tag EhrenMensch“ möchte die Freiwilligenagentur Krefeld Jugendlichen die Möglichkeit bieten, einen Tag lang ein Ehrenamt kennenzulernen und auszuprobieren. Dabei begleiten die Jugendlichen jeweils einen Ehrenamtlichen von verschiedenen Kooperationspartnern, die sie mit durch ihren Engagement-Alltag nehmen. Neben einem Einstiegs-Workshop zum Kennenlernen des Einsatzortes wird der Tag auch filmisch festgehalten und dient letztlich auch den Organisationen zur Gewinnung neuer Freiwilliger. Für die Jugendlichen ist der Tag ein niedrigschwelliger und praxisorientierter Zugang zum Engagement, sie werden kompetent begleitet und können Ihre Erfahrungen und Eindrücke durch die Filmaufnahmen auch weiteren Menschen zur Verfügung stellen.

bea – Bochumer Ehrenamtsagentur
Let´s meet & greet (1.100€)

Das Projekt „Let´s meet & greet“ der Bochumer Ehrenamtsagentur besteht aus zwei Teilen: Neben der Einrichtung einer dauerhaften Online-Beratung sollen Ehrenamtliche durch Videos eine größere Plattform und Aufmerksamkeit erhalten. Insbesondere für einsame oder mobilitätseingeschränkte Menschen ist die Verstetigung einer Online-Beratung wichtig, um diese auch in Zukunft besser zu erreichen. Mit den geplanten Videos, in denen Freiwillige von besonderen Geschichten, Erlebnissen und Erfahrungen berichten, wird die Vielfalt des Engagements sichtbar und animiert andere Menschen, sich ebenfalls zu engagieren. Die Videos sollen über die digitalen Kanäle der Ehrenamtsagentur ausgespielt und verbreitet werden. Für beide Vorhaben braucht es technische Ausstattung, die mit der Förderung angeschafft und perspektivisch auch für weitere digitale Projekte eingesetzt werden kann, die auf die Angebote der Ehrenamtsagentur aufmerksam machen.

Freiwilligenagentur Landshut (fala)
Besser lesen. Digital (2.200€)

Die Freiwilligenagentur Landshut möchte einen Beitrag dazu leisten, dass Kinder pandemiebedingte Lernrückstände aufholen können. Dazu wurde das Pilot-Projekt „Besser lesen. Digital“ zur digitalen Leseförderung ins Leben gerufen, das nun mit Hilfe der Förderung verstetigt werden soll. Beteiligt sind Auszubildende eines lokalen Unternehmens, die jeweils eine Stunde pro Woche freigestellt werden, um mit einem Kind im Tandem das Lesen zu üben – per Videokonferenz. Die Auszubildenden werden dabei von der Freiwilligenagentur begleitet und angeleitet. Die Akquise der Kinder läuft über verschiedene Kooperationspartner wie Schulen, Horte oder Familienberatungsstellen. Über eine geeignete Öffentlichkeitsarbeit sollen zukünftig auch weitere junge Lesementor:innen (Studierende und Auszubildende anderer Unternehmen) gewonnen werden.

„Die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen, ist groß. Eine aktive Bürgergesellschaft ist zum Teil bereits Wirklichkeit, manchmal fehlt es aber an einem Funken, der vorhandenes Potenzial entzünden kann“

Dr. Jürgen Rembold zum Zweck seiner Stiftung

Die bagfa gratuliert allen ausgezeichneten Projekten recht herzlich!