25.01.2024

Für Demokratie und gegen Rechtsextremismus: bagfa unterzeichnet Aufruf des Bündnisses „Hand in Hand“

Rund 1.400 Organisationen, darunter die bagfa, rufen unter dem Motto „#WirSindDieBrandmauer“ zum Aktionstag am 3. Februar auf.

Deutschlandweit protestierten Millionen Menschen in den letzten Wochen für Demokratie und Vielfalt und gegen Rechtsextremismus. Die bagfa ist tief bewegt von den Bildern, die volle Plätze in deutschen Städten zeigen, sei es im ländlichen oder urbanen Raum, im Westen oder im Osten. Auch Freiwilligenagenturen beteiligten sich an der Organisation von Demonstrationen, teilten Aufrufe und wirkten ihn ihren Netzwerken. Die organisierte Zivilgesellschaft hat es geschafft eine Stimmung des Zusammenhalts zu entfachen und mit vielen Engagierten ein Zeichen für Demokratie und Vielfalt zu setzen.

Nun muss es weiter gehen: Angesichts der anstehenden Europawahl im Sommer und Landtagswahlen im Herbst ist es wichtig, diese Stimmung weiter ins Land zu tragen und nachhaltig zu festigen. Daher unterzeichnete die Bundesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen e.V. den Aufruf des Bündnisses „Hand in Hand“ und ruft Freiwilligenagenturen, Organisationen und alle Menschen zur Teilnahme am Aktionstag am 3. Februar auf.

Mehr Informationen über das Bündnis „Hand in Hand“ sind hier zu finden.

Unter dem Motto #WirsSindDieBrandmauer ist etwa eine Menschenkette um das Reichstagsgebäude in Berlin geplant. Der Aufruf kann auch weiterhin unterzeichnet werden, um die Breite des Anliegens zu verdeutlichen.

Der Aufruf im Wortlaut:

Krisen, Kriege, Katastrophen – die Welt um uns herum gerät immer mehr ins Wanken. Vieles, worauf wir uns verlassen haben, ist unsicher. In einer sich schnell bewegenden Welt sehen wir, wie sich das politische Klima in Europa bedrohlich verändert. Ängste vor Veränderungen, Verlust und Armut werden absichtlich geschürt, Menschen werden gegeneinander ausgespielt. Die Gräben in der Gesellschaft vertiefen sich.

In Deutschland entwickelt sich die politische Landschaft alarmierend: Rechte und rechtsextreme Ansichten bekommen öffentlichen Rückhalt. Rassismus, Antisemitismus und andere Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit nehmen zu. Menschen werden etwa aufgrund von Armut, Arbeitslosigkeit oder Obdachlosigkeit herabgesetzt und sozial ausgegrenzt. Gleichzeitig werden zwingende Aufgaben wie Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit zu lästigen Zumutungen abgewertet. Respektlosigkeit, Anfeindungen und das Leugnen von Fakten dominieren Teile der gesellschaftlichen Stimmung. Die Abgrenzung gegenüber Verächtern der Demokratie wie der AfD schwindet. Für Menschenrechte einzustehen, wird in Frage gestellt. Geflüchtete werden massiv entrechtet, sie und Menschen, die sie unterstützen, werden zunehmend kriminalisiert. Unser gesellschaftliches Zusammenleben, die Vielfalt und Fairness:
Ja, unsere Demokratie ist in Gefahr.

Doch wir sind entschlossen, laut und aktiv zu werden: für eine offene, demokratische, plurale und solidarische Gesellschaft, gemeinsam gegen den Rechtsruck in Deutschland und Europa! Schweigen ist keine Option! Wir müssen sichtbar und hörbar werden. Die Zeit zu handeln ist jetzt, denn bei den Kommunal-, Landtags- und Europawahlen in 2024 geht es um viel!

Jetzt sind wir ALLE gefragt:
Für Solidarität und Respekt, gegen Hass und Hetze
Für Gerechtigkeit und Toleranz, gegen Spaltung
Für eine Gesellschaft, die niemanden zurücklässt, für Menschenwürde, gegen Ausgrenzung


Für Selbstbestimmung und Humanität, Menschenrechte für Alle, gegen Rassismus, Antisemitismus und andere Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit