Erkenntnisse aus dem bagfa-Projekt, Perspektiven von Expert:innen und erste Handlungsmöglichkeiten für die Praxis – die bagfa stellt eine neue Handreichung vor.
Seien es Verschwörungserzählungen, die uns in Beratungsgesprächen begegnen, oder Mails mit Hassbotschaften im Postfach: Auch im Alltag einer Freiwilligenagenturen beobachten wir, dass demokratische Grundwerte in Frage gestellt werden. Ein zunehmend polarisiertes Klima und politische Unzufriedenheit wirken sich auch auf das freiwillige Engagement aus.
Dabei sind Freiwilligenagenturen offene Orte der Vielfalt und Mitgestaltung, in denen freiwilliges Engagement gelebt und gefördert wird. Durch ihre Arbeit tragen die Agentur zur Stärkung von Zusammenhalt und Demokratie bei – denn Engagement ermöglicht Partizipation, lässt Menschen Wertschätzung erfahren und eröffnet Momente der Begegnung. Diese Wirkung von Engagement braucht Räume und Strukturen – und ist nur in einer offenen und vielfältigen Demokratie möglich.

Die aktuellen politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen setzen Freiwilligenagenturen und Engagement unter Druck – und erfordern eine klare Haltung für Vielfalt und Demokratie. Damit Freiwilligenagenturen die lokale Rolle als Vermittler:in, Moderator:in und gesellschaftliche Brückenbauer:in auch zukünftig erfolgreich ausfüllen können braucht es Handlungssicherheit und ein geschütztes Engagement.
Daher freuen wir uns die Handreichung „Schutzraum Freiwilligenagentur – Impulse für starkes Engagement“ zu präsentieren: Sie bietet Inspiration und praxisnahe Anknüpfungspunkte, um Engagementförderung vor Ort gezielt, präventiv und individuell dort zu unterstützen, wo es Schutz bedarf. Sie zeigt konkrete Umsetzungsschritte der Projektpartner:innen, schafft Grundlagen zum Thema und teilt das Wissen einer Vielzahl von Expert:innen aus der Praxis – so wird auch eine breite Perspektive auf Schutz und Prävention in den Blick genommen.
Als Grundlage für die Handreichung dienen erste Erkenntnisse aus dem siebenmonatigen Projekt „Schutzraum Freiwilligenagentur – geschütztes Engagement“, in dem sich die bagfa mit drei Projektpartner:innen erstmals dem Thema Schutz und Prävention im Engagement näherte.
Die Handreichung „Schutzraum Freiwilligenagentur – Impulse für starkes Engagement“ ist hier als Download verfügbar.
Zum Hintergrund: Mit dem Projekt „Schutzraum Freiwilligenagentur – geschütztes Engagement?“ nahm sich die bagfa gemeinsam mit drei Projektpartner:innen dem Thema Schutz und Prävention im Bereich Engagement an. Neben der Landesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen (lagfa) Brandenburg, waren die Freiwilligen-Agentur Halle-Saalkreis e. V. und das Centrum für bürgerschaftliches Engagement Mülheim e. V. (CBE) beteiligt.
Mit dem Vorhaben wirkte die bagfa im Pilotprojekt „Schutz- und Präventionsnetzwerk für das Ehrenamt (SPE)“ der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt (DSEE) mit, welches des Bundesministeriums des Innern und für Heimat (BMI) förderte. Mehr Informationen zum Projekt sind hier zu finden.

„Unsere Demokratie kann nicht ohne Engagement und eine starke Zivilgesellschaft funktionieren. Daher ist es elementar, dass wir als Freiwilligenagenturen auch für die Sicherheit des Engagements stehen. Die Handreichung „Schutzraum Freiwilligenagentur“ bietet viele Anknüpfungspunkte für Freiwilligenagenturen, um Handlungssicherheit zu erlangen und ein starkes und geschütztes Engagement zu fördern.“
Tobias Kemnitzer, Co-Geschäftsführer der bagfa
Was ist in der Handreichung zu finden? Einige Beispiele:
- Ab Seite 8 nimmt Prof. Dr. Beate Küpper eine wissenschaftliche Einordnung zur aktuelle Bedrohungslage vor.
- Tobias Kemnitzer und Bernd Schüler diskutieren ab Seite 18 die Frage, warum wir (neu) über Werte nachdenken sollten.
- In einem Interview verdeutlichen Henning Baden und Louisa Muehlenberg von der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt (DSEE), warum wir uns mit Schutz und Prävention im Engagement beschäftigen sollten – zu finden ab Seite 29
- Ab Seite 35 werden erste Erkenntnisse zu Schutz und Prävention für Freiwilligenagenturen geteilt – gefolgt von Empfehlungen der Projektpartner:innen.
- In Kapitel 6 – ab Seite 48 – kommen eine Vielzahl von Expert:innen zu Wort und teilen ihre Erfahrungen und Empfehlungen über das Thema – darunter die Amadeu Antonio Stiftung, der Dachverband der Migrant*innenorganisationen in Ostdeutschland (DaMOst e.V.) oder die Mobile Beratung.
Projektpartner:



