55 Minuten mit… Prof Dr. Matthias Quent: Wie umgehen mit Rechtsextremismus auf kommunaler Ebene?
Die Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen haben ans Licht geholt, was für Freiwilligenagenturen und andere Akteure vor Ort in einigen Regionen schon länger Realität ist: Rechtsextreme Positionen und Aussagen sind kein exklusives Merkmal der AfD, sondern zeigen sich in allen Gesellschafts- und Lebensbereichen.
In kommunalen Gremien, aber auch in Vereinen, in der Nachbarschaft, im Engagement und im Lebensalltag werden immer deutlicher rechtsextreme Narrative bedient. Dies stellt alle demokratischen Kräfte und zivilgesellschaftliche Organisationen vor zunehmende Herausforderungen. Ein aktives Handeln ist erforderlich, vor allem wenn rechtsextreme Narrative in Bedrohung und direkte Gewalt umschlagen.
Auch Freiwilligenagenturen sind davon direkt betroffen: Sei es als Organisation selbst oder deren Engagierte und Mitarbeitende. Betroffen sind die tägliche Arbeit, die Selbstpositionierung aber auch die Perspektive der Förderung.
Wie kann man mit dieser Entwicklung umgehen, stark bleiben und sich eventuell noch besser organisieren? Wo muss man handeln, wo wird man eher andere Wege gehen?
In seinem aktuellen Buch „Rechtsextrem, das neue Normal?“ geht Prof. Dr. Matthias Quent diesen Fragen nach. Er ist Soziologe und Rechtsextremismusforscher, schreibt schon lange zum Thema. Er zeigt aber auch konkrete Handlungsoptionen auf. Gemeinsam mit Prof. Quent wollen wir folgende Fragen diskutieren:
- Nach den Wahlen: Wie wird sich der Rechtsextremismus gerade auf der kommunalen und Landesebene weiterentwickeln? Welche Folgen werden die Wahlergebnisse für die Zivilgesellschaft haben?
- Wie arbeiten die AfD und ihre Unterstützer:innen? Welche Themen werden besetzt? Gehört Ehrenamt auch dazu? Wie kann Zivilgesellschaft dem strategisch und kommunikativ entgegentreten?
- Wo können sich Demokrat:innen zusammenfinden? Wie können wirkmächtige Bündnisse etabliert werden?
Zur Person
Prof. Dr. Matthias Quent ist Professor für Soziologie und Vorstandsvorsitzender des Instituts für demokratische Kultur an der Hochschule Magdeburg-Stendal. Er ist 1986 in Thüringen geboren und aufgewachsen und kennt rechtextreme Gewalt aus eigener Erfahrung. Er ist Berater, Experte und Gutachter in zahlreichen Gremien, 2022 wurde er in die Sachverständigen Kommission zur Erstellung des vierten Engagement Berichts der Bundesregierung berufen.
Mehr unter: http://www.matthias-quent.de/
Zum Hintergrund
Aktuell ist Bundesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen bagfa e.V. Projektpartner der Deutschen Stiftung Engagement und Ehrenamt DSEE im Bundesprojekt „Schutz- und Präventionsnetzwerk für das Ehrenamt SPE“, gefördert durch das BMI. Mehr Informationen finden sich hier auf der Website der DSEE oder hier auf der Website der bagfa.
Veranstaltungsinfos
26.09.2024 // 10:00 bis 10:55 UhrOrt
Die Veranstaltung wird als Zoom-Meeting stattfinden. Für die Teilnahme sind Laptop bzw. PC und eine stabile Internet-Verbindung notwendig. Die Zugangsdaten erhalten Sie nach Ihrer Anmeldung einen Tag vor der Veranstaltung.
Teilnahmebeitrag
Die Veranstaltung ist kostenlos.
Weitere Infos
Uns ist es wichtig, Menschen mit und ohne Behinderung eine Veranstaltungsteilnahme zu ermöglichen. Bitte nehmen Sie Kontakt zu uns auf, um individuellen Unterstützungsbedarf zu klären.
Kontakt
Alexander ThammE-Mail: alexander.thamm@bagfa.de